Das Rathaus wurde um 1530 vom Augsburger Baumeister Sebolt Schönmacher erbaut, gehörte nachweisbar Graf Verri della Bosia und wurde von diesem am 20. Juli 1802 als Lehen der Gemeinde überlassen.
Das Rathaus ist erst später zu einem unbekannten Zeitpunkt in das Eigentum der Gemeinde übergegangen. Um 1813 befand sich im Rathaus - wie auch in anderen Gemeinden damals üblich - u.a. eine Schranne, eine Schlacht, ein großer Saal, eine "Rathstube" und ein Gefängnis. 1864 wird berichtet, dass das Rathaus mit seinem turmartigen Anbau eine Uhr und eine Glocke hatte. Im Obergeschoß des Rathauses war eine für Versammlungen bestimmte Halle vorhanden, die damals auch manchmal zu theatralischen Vorstellungen benützt wurde. Von dieser Halle gelangte man über eine Treppe und einen mit einem Geländer versehenen Gang, von wo aus die Beschlüsse des Magistrats der Gemeinde mitgeteilt wurden, in die Ratszimmer. Die Ratszimmer befanden sich in dem turmartigen Anbau. In deren Nähe wiederum befanden sich einige Arrestzimmer. Der Markt Rennertshofen (als Untereigentümer) musste eine jährliche Abgabe von 43 Pfennig Zins für das Rathaus an die Herrschaft Gansheim entrichten. Prägend ist der fünfgeschossige Pfeilerturm mit einem haubenartigen Zwiebel-Turmdach, in dessen offener Laterne eine Glocke untergebracht ist. Die Glocke trägt die Inschrift: Ave Maria, gratia plena, Dominus tecum. Auf der Zwiebelhaube ist eine Wetterfahne mit dem Wappentier von Rennertshofen, einen hochspringenden Fuchs zu sehen. Das Rathaus wurde 2005/06 für ca. eine Million Euro generalsaniert und erweitert. Bemerkenswert ist der Rathaussaal mit Putzdecke auf offener Balkenlage und dem Wandgemälde, welches möglicherweise ein Heerlager des Feldmarschalls von Tilly zeigt. Seltsamerweise ist das Zeltlager jedoch völlig leer, also ohne Soldaten, dargestellt.
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